Gegenüber dem Vorjahresmonat wird im Juni 2017 ein Anstieg der Konsumentenpreise in Deutschland in Höhe von 1,6 Prozent erwartet. Damit liegt der Wert weiterhin unter dem Zielwert der Europäischen Zentralbank (EZB). Doch selbst wenn die Inflation in Deutschland das Ziel von 2 Prozent dauerhaft erreichen oder überschreiten sollte, ist damit noch keine sichere Reaktion der Notenbank zu erwarten.
Finanzieller Stress niedrig – Risiken bleiben
Aktuell befindet sich der, von der Europäischen Zentralbank (EZB) berechnete, Indikator für finanziellen Stress (CISS) auf einem niedrigen Niveau. Dies ist ein gutes Zeichen. Es darf jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Finanzsektor unter den sehr niedrigen Zinsen massiv leidet.
Inflationserwartungen haben sich stabilisiert
Die Inflationserwartungen haben sich stabilisiert. Dennoch liegen sie in der Eurozone weiterhin unterhalb der Zielmarkt der Notenbank.
Kaum auskömmliche Renditen erzielbar
Die Inflationsrate macht es zunehmend schwieriger in den konservativen Segmenten des Kapitalmarkts einen auskömmlichen Ertrag zu erzielen. Doch selbst wenn die Inflation in Deutschland das Ziel von 2 Prozent dauerhaft erreichen oder überschreiten sollte, ist damit noch keine sichere Reaktion der Notenbank zu erwarten. Schließlich wird die Zins- und Geldpolitik nicht nur für das wirtschaftlich starke Deutschland, sondern für den gesamten Währungsraum gemacht. Hier sind trotz der jüngsten positiven wirtschaftlichen und politischen Entwicklungen weiterhin große strukturelle Probleme vorhanden, die einen starken Zinsanstieg unwahrscheinlich machen. Identische Zinsen für unterschiedliche Länder könnten in den starken Ländern zu einem Heißlaufen der Konjunktur und überdurchschnittlichen Preissteigerungen führen. Dies betrifft nicht nur die Konsumenten-, sondern auch die Vermögenspreise.
In diesem Zusammenhang könnte der Anstieg der hiesigen Immobilienpreise im Nachhinein als ein vorlaufender Indikator einer solchen Entwicklung gedeutet werden. Für zinsorientierte Sparer bleibt das Bild weiterhin trostlos. Selbst Anleihen mit schwacher Bonität rangieren nur knapp Oberhalb der Inflationsrate. Auch die kapitalgedeckte Altersvorsorge ist bei näherer Betrachtung eher eine zinsbasierte Altersvorsorge. Der Beratungsbedarf bleibt auf einem sehr hohen Niveau.
Kommentare
Man kann sogar noch einen Schritt weitergehen. Draghi hatte in seiner Rede im letzten Jahr die 2% Inflation so verstanden wissenwollen, dass eine "mittelfristige" Inflation von 2% vorhanden sein muss. Wass bedeutet das? War also die Inflation für x Jahre unter 2% (sagen wir 1%), dann kann die Inflation auch für X Jahre über 2% (sagen wir 3%) sein. Draghi hat da seine Worte sehr genau gewählt.
Und da die EZB das QE Geld eh nicht einsammeln kann, ohne das die Staatsanleihen massiv im Zins ansteigen würden, wird dies auch nicht geschehen. Da das Italien und anderen sofort das Genick bräche. Und das wird wohl kaum geschehen, da damit warscheinlich der Euro (und/oder die EU) Geschichte wäre.
Darum glaube ich zu 99%, dass die EZB weiterhin über den niedrigen Zins, die Sparer enteignen, die Kreditnehmer bereichern und die Inflationsraten in den starken Ländern, wie Deutschland, nach oben treiben wird.
Wir werden dadurch weiterhin enorme Handelsüberschüsse haben (niedrige Exportpreise, durch viel zu schwachen Euro) und der Michel wird weiterhin glauben, dass das gut für uns wäre. Gleichzeitig werden unsere Unternehmen für viel zu billiges Geld an ausländische Investoren verscherbelt und mit ihnen das Know-How ganzer Branchen.
Und das alles nur,weil wir auf Teufel komm raus alle Staaten im Euro halten wollen.
Na ja. Es war noch nie gut, wenn Statten/Politiker versuchten, Planwirtschaft zu betreiben.
In diesem Sinne. Good bye Deutschland.